Die Zeit des Lockdowns hat es gezeigt: Homeoffice und Homeschooling sind aufregende Entwicklungen einer zunehmend digitalen Gesellschaft. Auch weniger technik-affine Menschen konnten vielerorts erste Erfahrungen mit digitaler Kommunikation sammeln. Videokonferenzen und Kollaborationstools sind erlebbar geworden.
Doch was ist mit Menschen, die zwar gern am digitalen Leben teilhaben würden, aber aufgrund geringer finanzieller Mittel keine Möglichkeit haben? Was passiert mit Kindern und Jugendlichen, denen es mangels eigenem Computer oder Laptop schlicht unmöglch ist, Hausaufgaben digital zu erledigen, mit Klassenkamerad:innen eine Gruppenarbeit zu organisieren oder sich in der Klassen-Vidokonferenz über die Lerninhalte auszutauschen?
Die Idee ist so simpel wie genial: Gebrauchte und gespendete Hardware wird eingesammelt, aufbereitet und anschließend an Menschen mit geringem Einkommen kostenfrei oder gegen einen geringen Selbstkostenpreis abgegeben (bspw. für neu angeschaffte Peripherie). Projekte, die das ermöglichen, gibt es mittlerweile bundesweit. Einige existieren bereits seit mehreren Jahren.
In Leipzig hat der Hackspace des dezentrale e.V. das Projekt "Hardware for Future" in Kooperation mit dem Referat Digitale Stadt der Stadt Leipzig ins Leben gerufen. Seit Frühjahr 2020 können Unternehmen und Privatpersonen gebrauchte Laptops und Desktop-PCs, Tastaturen, Mäuse, usw. spenden. Ein Team aus ehrenamtlichen Menschen löscht die Daten, setzt das Betriebssystem neu auf, installiert sinnvolle FLOSS-Anwendungen, wie LibreOffice und Firefox und vergibt die neuen alten Rechner an Menschen mit finanziellem Unterstützungsbedarf, an Schüler:innen, Familien oder gemeinnützige Vereine. Das ist nicht nur sozial, sondern auch ökologisch sinnvoll!
Praxis-Tipp
- Sieh in der Karte nach, wo in deiner Nähe ein solches Projekt bereits existiert.
- Bring dich selbst mit Sach-, Geld- oder Zeitspenden ein.
- Sollte kein Projekt in deiner Nähe existieren, suche nach möglichen Verbündeten:
- Kontaktiere deinen nächsten Hack- oder Makerspace. Vielleicht könnt ihr ein solches Projekt gemeinsam aufbauen.
- Kontaktiere deine Stadtverwaltung oder deinen Ortschaftsrat. Vielleicht findest du auch dort Unterstützer:innen.
- Vielleicht hat auch dein (Jugendhilfe-)Träger oder deine Schule Lust und Ressourcen ein solches Projekt alllein oder gemeinsam mit Anderen aufzubauen.