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by digit.social
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digit.social

Als Amateur-Techie habe ich schon oft versucht, mit Kolleg:innen, Klient:innen oder Freunden über IT-Sicherheit zu sprechen. Immer wieder habe ich dabei festgestellt, dass es ein extrem schweres Unterfangen ist, Andere für einen sensibleren Umgang mit ihren persönlichen Daten zu gewinnen. Ob es nun der Vorschlag ist, whatsapp den Rücken zu kehren und stattdessen Signal oder Conversions eine Chance zu geben oder das permanent nach Hause telefonierende Windows 10 durch Linux zu ersetzen: Ohne intrinsische Motivation passiert meistens nicht viel.

Im beruflichen Kontext als Sozialarbeiter ist das nicht anders. Oft haben gerade Sozialarbeitende wenig Interesse und/oder Zeit, sich nun auch noch um digitale Sicherheit und den Schutz der Privatheitsphäre von sich selbst, aber auch von Klient:innen zu kümmern. Zur Einführung der DSGVO lag sogar ein Papier eines freien Trägers der Kinder- und Jugendhilfe auf meinem Schreibtisch, auf dem ich mit meiner Unterschrift mein Einverständnis abzeichnen sollte, dass die E-Mail-Kommunikation nur unverschlüsselt geschehe, weil Verschlüsselung viel zu kompliziert sei und es sowieso keine absolute Sicherheit in digitaler Kommunikation gebe. Für mich kam dieses Papier eigentlich einer Kapitulation gleich. Einer Kapitualition vor der Komplexität des digitalen Wandels. Dabei können wir noch gar nicht abschätzen, welche Folgen die Profile, die über jeden Einzelnen im Netz existieren, in Zukunft auf unser aller Leben haben werden. Hauptsache wir haben uns schriftlich abgesichert.

Die eigentliche Idee hinter digit.social ist, besonders Sozialarbeitende, Lehrerende, Pädaggog:innen oder Erzieher:innen für diese Thematik zu sensibilisieren. Dabei ist es aber nicht das Ziel, wasserdichte Anleitungen zu schreiben. Meine Ausführungen haben auch nicht die Anspruch auf vollständige Richtigkeit. Mein eigenes Wissen zur Thematik ist schließlich nur Erfahrungswissen. Somit gebe ich weder Garantie für die Richtigkeit, noch übernehme ich Verantwortung für Schäden, die durch die Nutzung einer bestimmten Software entstehen sollten.

Aber digit.social kann ein Anstoß sein, sich mit digitaler Technologie und mit Alternativen zu kommerziellen Diensten auseinander zu setzen. digit.social kann ein erster Anlaufpunkt sein, sich intensiver auf anderen Seiten zu open source-Programmen fürs Büro, der Funktionsweise von E-Mail-Verschlüsselung oder der Einrichtung eines Freifunkrouters für den Jugendtreff zu informieren.

Ich freue mich übrigens sehr über Feedback, Hinweise und Fragen. Bitte beachte aber, dass digit.social ehrenamtlich und privat betrieben wird.


Autor

Christoph Meyer
Sozialarbeiter (M.A.)
Dipl. Rel.-Päd. (FH)

Kontakt
christophmeyer[at]posteo.de
Gern kannst du dich verschlüsselt an mich wenden:
Neuer Key! OpenPGP-Fingerprint: CD5B 985A 9D57 F46D 0D31 D455 A1A9 9ECC 314A 82C7

Veröffentlichungen | Referententätigkeiten

  • Meyer, C. (2021). Blickt über euren sozialarbeiterischen Tellerrand! In: „Neue“ Ansätze in der Kinder- und Jugendarbeit. Corax: Fachmagazin für Kinder- und Jugendarbeit in Sachsen 3/2021. S. 42. Link zum Beitrag, pdf
  • Meyer, C. (2020). Digitale Mündigkeit als Auftrag sozialarbeiterischen Handelns. Vortrag aus dem Jahr 2020 in verschiedenen Kontexten gehalten. Folien, pdf
  • Meyer, C. (2019). Die Unmündigkeit überwinden. Warum Filterblasen nur ein Nebenprodukt sind und Soziale Arbeit digitale Mündigkeit fördern muss. In: Filterblasen & Parallelwelten. Corax: Fachmagazin für Kinder- und Jugendarbeit in Sachsen 5/2019, S. 39-41. Link zur Ausgabe. Bitte hierzu auch die nachgereichte Kritik an Parisers Theorie der Filterblase beachten.
  • Meyer, C. (2018, 24. Januar). Stay Safe – Privatsphäre und Sicherheit in Messengern und anderen digitalen Kommunikationswegen. Vortrag bei der Ökumenischen Hauptberuflichentagung „chatten. Twittern. Liken. - Herausforderungen digitaler Kommunikation“. Evangelische Jugend Sachsen. Bischof-Benno-Haus. Schmochtitz.
  • Meyer, C. (2017, 1. Dezember). Multiprofessionelle Teams: Jetzt kommt der Sozialarbeiter – was nun?. Vortrag bei der Fortbildung „Digitalisierung und vernetztes Arbeiten in multiprofessionellen Teams an der Schule der Zukunft“. Sächsisches Bildungsinstitut. Schloss Siebeneichen. Meißen. (Script & Folien, pdf)
  • Meyer, C., Reichel, J. (2014, 11. März). Multiprofessionelle Teams in der Praxis am Beispiel des Gymnasium Bürgerwiese Dresden. Vortrag bei der Tagung „Multiprofessionelle Teams – Nicht nur Lehrer_innen machen Schule“. Netzwerk Bildung der Friedrich-Ebert-Stiftung. Berliner Dom. Berlin.
  • Meyer, C. (2011). Restriktion in der Schule und die Aufgabe der Jugendhilfe. In: Gintzel, U. et.al. (Hg.): Sozialpolitik und Jugendhilfe. Frankfurt/Main. (IGFH)