Kollaborationstools sind gleichermaßen eine effiziente und soziale Errungenschaft: Gemeinsam und über räumliche Grenzen hinweg kann an Dokumenten gearbeitet, Präsentationen erstellt und Dateien geteilt werden. Kollaborationswerkzeuge sind keine neue Erfindung. Bereits seit 2008 existiert bspw. Etherpad, mit dem sehr einfach gemeinsam an Texten gearbeitet werden kann.
Die Entwicklungen gingen natürlich weiter. Und auch die Kommerzialisierung dieser Software: Google Docs, Dropbox, Slack, Trello, etc. - alle bieten Kollaboration zu verschiedenen Konditionen. Der Nachteil dieser Services: Man hostet seine Daten bei einem Anbieter zu den jeweiligen AGBs. Die Daten liegen also sonst wo und nicht da wo sie hingehören, auf dem Server des Besitzers.
There is NO CLOUD, just other people's computers
Erinnern wir uns an die vier Grundbedingungen für den Einsatz digitaler Technologien: Datenminimierung, Kryptografie, FLOSS und Dezentralisierung. Für das kollaborative arbeiten sollte das u.a. heißen:
Zwei Ansätze will ich hier aufzeigen:
CryptPad ist eine Alternative mit eingebautem Datenschutz zu verbreiteten Office- und Clouddiensten. Mit CryptPad wird der gesamte Inhalt verschlüsselt, bevor er an den Server gesendet wird. Das bedeutet, dass keiner auf den Inhalt zugreifen kann, es sei denn du gibst die Schlüssel weiter. Selbst wir haben diesen Zugriff nicht. (Quelle: https://cryptpad.fr/index.html)
Für das kollaborative Arbeiten stehen verschiedene Dokumenttypen bzw. Apps zur Verfügung:
Alle erstellten Dokumente können mit anderen usern geteilt werden und so kollaborativ gearbeitet werden. Cryptpad kann direkt auf der Seite https://cryptpad.fr/ getestet und auch produktiv eingesetzt werden. Der Speicher ist dabei aber auf 50 MB begrenzt. Im Sinne des dezentralen Ansatzes, kann die Software aber auch auf einem eigenen Server installiert werden. Eine Installationsanleitung findet sich bei github.
Aus der open source Cloud-Software Nexcloud ist ein vollumfängliches tool für alle Belange des kollaborativen Arbeitens geworden. Mittels Apps kann die Cloud-Software nach Belieben angepasst werden. Nextcloud ist damit quasi zur selbst-gehosteten eierlegenden Wollmilchsau geworden. Möglich sind:
Seit Version 15 gibt es sogar eine Social-Integration. Dadurch wird es möglich, dass die Nextcloud als Mastodon-Instanz agiert. Mastdon ist eine freie Alternative zu Twitter. Heißt konkret: Man kann Teil des Fediverse werden, ohne sich bei einer anderen Mastodon-Instanz anzumelden. Die Nachrichten, die man dann mit Freunden im Netzwerk teilt, bleiben auf dem eigenen Server.